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Vom Bewerbungsfrust zur Gründungsidee – Die Motivation hinter Turn2Talents

  • Autorenbild: Turn2Talents
    Turn2Talents
  • 22. Mai
  • 6 Min. Lesezeit

In einer Welt, die unaufhörlich von technologischen Revolutionen und demografischen Veränderungen geprägt ist, stehen Unternehmen aller Branchen vor der Herausforderung, sich nicht nur technologisch, sondern auch kulturell neu zu erfinden. Diese Ära des Wandels verlangt mehr als nur technisches Know-how – sie erfordert Leidenschaft, Innovationsgeist und den Mut, neue Wege zu beschreiten.


Gleichzeitig liest man überall dieselben Schlagzeilen: „Es fehlen Talente. Der Fachkräftemangel tobt!“ Anscheinend fehlen Menschen, die diesen Wandel gestalten können.


Aber ist dem wirklich so?



Der „Fachkräftemangel“ – stellenweise hausgemacht?


Vor einiger Zeit standen wir selbst vor der Situation, uns beruflich verändern zu wollen. Ein beruflicher Wendepunkt bedeutet oft: Bewerbungen schreiben. Aber vorher: passende Stellenanzeigen finden.


Zwar mussten wir zum Glück keine Zeitungen mehr durchblättern – aber auch im digitalen Zeitalter war die Jobsuche alles andere als einfach. Sie wurde sogar überraschend komplex. Es begann mit der grundlegenden Frage: Welche Art von Job suche ich überhaupt?


Unsere Lebensläufe waren breit aufgestellt: langjährige Erfahrung in Industrie und Wissenschaft, Gründungserfahrung, Lehre, Leitung von Projekten, Vorträge und mehr – von privaten Interessen noch gar nicht gesprochen. Ein vielseitiges Kompetenzprofil, so wie es viele Menschen mitbringen.


Trotzdem – oder vielleicht gerade deswegen – gestaltete sich die Suche mühselig: zu viele Job-Plattformen und Stellenportale, zu viele Schlagworte. Einer unserer Gründer legte z.B. Dutzende Lesezeichen an, durchforstete Stellenanzeigen nach Keywords wie Organisationsentwicklung, Change Management, Projektmanagement, Forschung oder Diversity Management. Diese Lesezeichen (es sammelten sich um die 50) mussten regelmäßig durchsucht werden. Ein Problem dabei: Sucht man nicht nach dem „richtigen“ Begriff, findet man passende Stellen oft gar nicht erst. Und dennoch erschlägt einen die schiere Masse der Möglichkeiten.


Fanden wir dann eine Anzeige, die halbwegs passte, begann der nächste Kraftakt: sorgfältig Informationen herausfiltern, Anforderungen abgleichen, prüfen, ob sich eine Bewerbung lohnt. Dann der klassische Weg: Anschreiben verfassen, Lebenslauf anpassen. Manchmal zusätzlich: stundenlang dieselben Daten in verschiedene Bewerbungssysteme tippen. Immer und immer wieder.


Jobsuche kann ein Vollzeitjob sein – mit oft frustrierendem Ausgang. Rückmeldungen? Selten, oft spät – und meist standardisierte Absagen. Initiativbewerbungen? Häufig unbeantwortet.


Nur um einmal zuzuspitzen, wie sich das aus Talentsicht anfühlt: Bewerber: „Puh, die wollen auch ein Anschreiben. Also gut: Ausschreibung genau studieren, Karriereseite durchlesen, Anschreiben maximal eine Seite... und das heute noch für drei andere Bewerbungen.“ Unternehmen: „Das Anschreiben aber bitte auf keinen Fall generisch. Wir wollen wissen, warum Sie unbedingt bei uns arbeiten wollen.“ Bewerber (innerlich, zynisch und frustriert): „In erster Linie: Weil ich etwas zu essen brauche und meine Miete zahlen muss. Aber okay, here we go.“ Drei Monate später... Unternehmen: „Wir bedauern, Ihnen mitteilen zu müssen...“ Bewerber: „Ach ja... bei denen hatte ich mich ja auch beworben.“

Selbst in Fällen, in denen es zu einem Gespräch kam, war das Erlebnis oft ernüchternd: Assessment Center, Gesprächssituationen selten auf Augenhöhe, wenig Verständnis für vielfältige Lebensläufe. Der Fokus lag fast immer auf klassischer Berufserfahrung oder dem exakt passenden Studiengang. Frage nach Homeoffice-Möglichkeiten: Führte manchmal direkt zur Disqualifikation.


Wie angedeutet, kratzt man trotz all dieses Aufwands oft nur an der Oberfläche der Möglichkeiten, die der Arbeitsmarkt theoretisch bietet. Viele Chancen hat man gar nicht auf dem Schirm – einfach, weil sie in klassischen Stellenbezeichnungen nicht sichtbar werden.


So erging es auch unserem Gründer Michael: Nach einigen Jahren an der Universität inklusive Promotion und vor der Gründung von Turn2Talents bewarb ich mich auf eine Stelle als Projektmanager in einem sozialen Projekt. Im Bewerbungsgespräch wurde schnell deutlich: Mein Kompetenzprofil passte viel breiter, als die ursprüngliche Stellenbeschreibung vermuten ließ – und genau das wurde im Gespräch auch offen angesprochen. Es entstand eine neue Dynamik: Ich fand meine Rolle nicht nur im Projektmanagement, sondern konzipierte Workshops, entwickelte Prozesse, baute Strukturen auf, übernahm die Projektakquise. Nicht starr nach Stellenbeschreibung – sondern im Einklang mit meinen Kompetenzen und Interessen. Letztendlich war meine Tätigkeit vergleichbar mit der eines Business Development Managers. Ebenfalls besonders: Im Bewerbungsprozess wurden nur ein Lebenslauf und drei kurze Sätze erwartet – kein aufwendiges Anschreiben, keine komplizierte Hürde. Ein deutlicher Fortschritt im Vergleich zu vielen meiner bisherigen Erfahrungen. Ein Gruß geht an dieser Stelle raus an das Projektteam von Ehrenamt 2.0. 😉


Warum Talentmangel oft ein Bewertungsproblem ist


Was wir damals erlebt haben, ist kein Einzelfall. Viele Gespräche zeigen: Jobsuche fühlt sich oft nicht wie ein Dialog an, sondern wie ein Hindernisparcours. Und wir fragen uns: Wenn so viele Talente diese Erfahrungen machen – ist der Fachkräftemangel wirklich nur ein Angebotsproblem? Oder liegt es auch daran, wie Talente gesucht und bewertet werden?

 

Vielleicht schlummern die benötigten Kompetenzen längst in Menschen, die wir übersehen – weil wir an klassischen Bewertungsmaßstäben festhalten: Studiengänge, Berufsjahre, lineare Lebensläufe. Vielleicht verhindert genau dieser starre Blick auf Papierqualifikationen, dass Unternehmen das volle Potenzial erkennen, das längst da ist – sowohl intern als auch extern.

 

Und es reicht nicht, einfach nur andere Maßstäbe anzulegen. Man muss es Menschen auch leichter machen, ihre Potenziale zu entfalten. Es braucht Wege, die Lust auf Entwicklung machen. Momente, in denen jemand denkt: „Ach, sieh an – an diese Möglichkeit habe ich noch gar nicht gedacht. Das klingt auch nach mir.“ Erst wenn wir ein anderes Mindset entwickeln und neue Perspektiven eröffnen, entstehen echte Chancen – für Menschen und Unternehmen zugleich.

 

Eins möchten wir betonen: Wir wissen, wie viel Arbeit HR bedeutet – und auch da möchten wir unterstützen. Viele HR-Teams arbeiten längst am Limit. Das Selektieren von Bewerbungen, das Prüfen von Unterlagen, das Führen von Gesprächen – all das kostet enorm viel Zeit, zusätzlich zum Tagesgeschäft. Und trotzdem wird oft erwartet, „mal eben“ die passenden Talente zu finden, zu begeistern und langfristig zu binden.

 

In so einer Situation ist es nur verständlich, dass traditionelle Kriterien oder auch Bauchgefühl als Entscheidungsgrundlage herangezogen werden. Sie bieten eine vermeintliche Vereinfachung, um mit der ganzen Komplexität überhaupt umgehen zu können – verkleinern aber letztlich auch den Talentpool. Das Risiko: Man sucht monatelang erfolglos. Oder übersieht eine fähige Person im eigenen Unternehmen, die eigentlich gut auf die Stelle passen würde.

 

Gerade deshalb glauben wir: Es braucht einfachere, klarere Wege, um Talente zu erkennen – und sie mit den passenden Jobs und Rollen zusammenzubringen.



Was sich ändern muss


Anstatt starr auf formale Bildungswege oder Berufsjahre zu setzen, sollten Unternehmen offener für verschiedene Lernbiografien werden: Autodidaktik, Quereinstieg, Menschen mit unkonventionellen Wegen. Denn wer sich heute behaupten will, muss ohnehin ständig dazulernen – meist jenseits klassischer Bildungsstrukturen. Öffentliche Bildungseinrichtungen kommen kaum noch hinterher, ihre Curricula schnell genug anzupassen.

 

Was es also braucht:

✅ Fokus auf Kompetenzen und Potenziale statt auf Lebensläufe

✅ gezielte Förderung von Quereinstieg und unkonventionellen Karrieren 

✅ einfache, praxistaugliche Konzepte: keine endlosen Skills-Listen, sondern leicht handhabbare Modelle

✅ Talente und Unternehmen durch gezieltes Matching zusammenbringen

 

Natürlich hat ein solcher Ansatz auch seine Grenzen: Bei stark standardisierten oder reglementierten Berufen – oder wenn tarifliche und rechtliche Vorgaben greifen – sind bestimmte Anforderungen zwingend notwendig. Aber: Selbst dann – und erst recht abseits davon – gibt es oft viel Spielraum.

 

Ein Aspekt, der zudem oft übersehen wird: Es reicht nicht, einfach nur eine offene Stelle zu besetzen. Vielmehr braucht es Talente, die strategisch relevante Zukunftskompetenzen mitbringen – Menschen, die Wandel aktiv gestalten und nicht nur Bestehendes verwalten. Ignorieren Unternehmen diese Perspektive, riskieren sie, ihre eigene Zukunft zu verspielen. Talentmanagement sollte daher langfristig immer in Abstimmung mit der Unternehmensstrategie erfolgen.

 

Klingt nach noch mehr Aufwand? Das muss nicht sein! Wir haben eine wissenschaftlich fundierte Lösung entwickelt, die die Komplexität im Bereich Skills und Kompetenzen radikal reduziert – und gleichzeitig wirksam bleibt. Sie zeigt für jedes Unternehmen klar, welche Zukunftskompetenzen gebraucht werden, um langfristig wettbewerbsfähig zu bleiben. Wie genau das funktioniert, haben wir in einem anderen Blogbeitrag ausführlich beschrieben.



Im Dienst der Talente. Der Zukunft verpflichtet.


Stell dir mal vor, Talente könnten wirklich das tun, wofür sie gemacht sind.

Mit Leidenschaft gestalten. Wachsen. Wirken.

Mit Energie, die nicht verpufft, sondern etwas bewegt.

Nicht nur die mit makellosen Lebensläufen. Nicht nur die Lauten, die Angepassten.

Sondern auch die, die oft übersehen werden.

Die durchs Raster fallen. Die Stillen. Die nicht immer Sichtbaren.

Die Underdogs.

 

Stell dir mal vor, Unternehmen würden Räume schaffen.

Für Ideen, für Entwicklung, für Wirksamkeit.

Mit Teams, die sich gegenseitig inspirieren.

Mit Führung, die Entfaltung ermöglicht.

Mit Strukturen, die sich an Menschen orientieren.

Und damit nicht nur zukunftsfähig handeln, sondern Zukunft machen.

 

Was würde das für uns alle bedeuten?

Mehr Zusammenhalt.

Mehr Innovationskraft.

Mehr Ideen, die Wirklichkeit werden.

Mehr Lebensqualität.

Eine Arbeitswelt, die nicht nur funktioniert – sondern inspiriert.

Eine Gesellschaft, die ihr Potenzial ausschöpft und gemeinsam Großes bewirkt.

 

Klingt utopisch?

Vielleicht.

Aber es beginnt immer mit einem Gedanken.

Einem Funken – den es in unseren Zeiten mehr denn je braucht.

 

Und es beginnt auch immer mit Organisationen, die den Mut haben, neu zu denken.


Wollt ihr eines dieser Unternehmen sein? Dann lasst uns gemeinsam die Zukunft gestalten!




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